(Dieser Text ist als Einstiegstext verankert – aktuelle Beiträge findet Ihr weiter unten.)
Im März 2003 ist mein erster Roman – „Radio Nights“ (Aufbau) – erschienen, seit November 2022 ist der zwölfte auf dem Markt: „Freitags bei Paolo“ (Aufbau). Alle älteren Bücher sind immer noch erhältlich, also auf der so genannten „Backlist“. Die übernächsten sind in Vorbereitung, und Ideen für mindestens ein Dutzend weitere sind notiert.
Während dieser Jahre ist eine Menge passiert. Ich habe zig Lesungen gehalten (einige sollen sogar, hört man, recht interessant gewesen sein), habe hunderte Leserbriefe bekommen (und die meisten beantwortet), war in Presse, Funk und Fernsehen, wurde ein paar Dutzend Male interviewt. Google liefert eine Achtelmillion Treffer, wenn man meinen Namen eintippt. Okay, ein paar davon verstehe selbst ich nicht. Aber – immerhin. Ein Buch – „Geisterfahrer“ (2008) – ist auf Französisch erschienen, von diesem Titel wird es (siehe unten) außerdem bald eine Comic-Version geben. Ich durfte viele Sachbeiträge verfassen, darunter für die „Zitty“, den „Standard“ und das Magazin „DATUM – Seiten der Zeit“. In diversen Anthologien wurden Texte von mir publiziert. Die meisten meiner Romane gibt es auch als Hörbücher, von tollen Schauspielern wie Steffen Groth, Martin Bross, Jona Mues, Jan Viethen und Thomas Nicolai eingesprochen. Die Verfilmung von „Leichtmatrosen“ hat im Sommer 2016 stattgefunden, und das Ergebnis mit Golo Euler, Stefan Százs, Gabriel Merz und Susanne Bormann in den Hauptrollen war im Sommer 2017 in der ARD zu sehen (und wuselt seither immer mal wieder durch die dritten Programme und ARD-Mediatheken).
Was ich sagen will: Ich bin dann wohl Schriftsteller. Wenn man in eine Buchhandlung geht und einem Mitarbeiter meinen Namen langsam buchstabiert, bekommt man sehr wahrscheinlich die Wegbeschreibung zu einem Regal, in dem ein, zwei Romane von mir stehen. Vielleicht sieht man sogar welche auf einem Stapel liegen. In vielen Büchereien dürfte es sich ähnlich verhalten. Leute – denen ich dankbar bin – haben einen Wikipedia-Beitrag verfasst. Ich wurde für Blurbs angefragt – das sind die Kurzzitate auf der Rückseite von Büchern anderer Autoren (etwa „Prima Buch“ – Tom Liehr). Storys wurden vertont, zum Beispiel vom Deutschlandradio.
All das ist immer noch sehr seltsam, und ich warte nach wie vor darauf, dass jemand hinter einer Hausecke hervorspringt und „War nur ein Scherz!“ kräht. Ehrlich. Es ist ein großes¸großes Glück und nahezu ein legitimes Wunder, dieser Arbeit nachgehen zu dürfen – und das auch noch relativ erfolgreich. Weil diese Arbeit irren Spaß macht.
Und das habe ich Euch zu verdanken. Also, hey: Danke!
Tom Liehr – Foto © Susanne Schleyer/Autorenarchiv.de, Weiterverwendung streng untersagt! (So habe ich übrigens vor ungefähr 15 Jahren ausgesehen.)
Herzlich,
Tom